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Dienstag, 23. August 2011

Griechenland ist abgebrannt -aber was tun?

Die Frage die sich alle derzeit stellen, ist die Frage ob Griechenland das erste Opfer einer Welle ist, die ähnlich einem Tsunami wieder über die Finanzwelt hereinbricht oder kann durch die Rettung Griechenlands die Welle gestoppt werden?

Um diese Frage fundiert beantworten zu können, muss man sich mit der Entstehung der Krise beschäftigen und welche Kräfte in einem solchem Tsunami wirken. Ich habe in den letzten Jahren durch die Analyse der größten Finanzkrisen des 21.Jahrhunderts ein Modell entwickelt, das vielleicht Aufschluss darüber geben kann. Natürlich handelt es sich bei diesem Modell nur um eine
vereinfachte Form der Wirklichkeit trotzdem sind einige Aussagen, die man daraus ableiten kann, auch auf die derzeitige Situation anwendbar.

Eine der ersten Aussagen, die ich schon letztes Jahr publiziert habe, ist die Annahme, dass die Eurorzone in zwei Währungsblöcke verfallen wird. Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus meinem Modell ist nämlich, dass durch die
internationale Vernetzung der Finanzwelt und durch den bewusst forcierten Abbau von Schranken und Kontrollen unter der Reagan Area, die Möglichkeit national einzugreifen, nicht mehr gegeben ist. Wie muss man sich das vorstellen? In den 90er Jahren wurde unter dem Titel "Neoliberalismus" die Finanzwelt revolutioniert und damit auch die Türen und Toren geöffnet für innovative Produkte wie CDOs (Credit Default Obligations) CDS (Credit Default Swaps), ABS (Asset Backed Securities ) und wie sie so heißen mögen. Damit wurde ein Prozess in Gang gesetzt, der ähnlich einem Erdbeben im Meer, eine Welle von zerstörerischen Kräften auslöste. Als nun diese Welle die ersten Schäden unter der amerikanische Wirtschaft anrichtete, musste der amerikanische Notenbank Chef Alan Greenspan mit Schrecken feststellen, dass er nicht mehr in der Lage ist die Situation in den Griff zu bekommen. Durch die globale Vernetzung der Finanzmärkte und die damit verbundene rasche Weitergabe von Finanzprodukten, die Warren Buffet trefflich als "Instrumente der Massenvernichtung" bezeichnet hat, war die amerikanische Regierung nicht mehr in der Lage schützend einzugreifen.

Was heisst dies nun auf die heutige Situation in Europa? Die Politiker in Eurpoa mussten durch Irland und Griechenland zu nächst einmal schmerzhaft feststellen, dass ein einzelnes Land mit der Krise nicht mehr umgehen kann und
haben daher in einer ersten Panik beschlossen landerübergreifend zu agieren und einen europäischen Schutzschirm aufzuspannen. Jedoch haben sie sich viel zuwenig mit der wahren Ursachen beschäftigt. Denn hätten sie das, wären sie darauf gekommen, dass wann immer in der Vergangenheit versucht wurde das Risiko auf die nächst höhere Ebene zu übertragen, sich das Problem nur noch weiter verschärft hat. Dies ist die nächste Erkenntnis aus meinem Modell: Die Idee mit Geld und Garantien auf europäischer Ebene das Problem zu lösen, funktioniert so leider nicht. Es ist als ob man ein Feuer mit Benzin löscht und man sich dann wundert, warum es umso stärker brennt. Wenn man diese Zusammenhänge einmal verstanden hat, wird einem klar, dass die Lösung nur sein kann, die enormen Geldmengen die man aus Verzweiflung und Panik in das System gepumpt hat, wieder aus dem System zu nehmen. Also anstatt Schulden auszubauen sollte man Schulden abbauen. Nachdem mittlerweile sich aber ein unabbaubarer Schuldenberg europaweit angehäuft hat und auch durch Sparmassnahmen beim besten Willen diese Schulden nicht getilgt werden können, besteht die einzige Option, durch eine Währungsreform die enormen Belastungen zu kürzen. Daher wird es meiner Meinung nach unumgänglich sein, dass sich die Politiker in Europa mit dieser Option auseinandersetzten auch wenn dies im ersten Blick utopisch klingen mag. Je früher, desto besser für uns alle!