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Samstag, 30. November 2013

Kennen Sie Bitcoins? - sollten Sie!


Wie ich bereits schon in einigen meiner Bloggs erwähnt habe, ist es spannend zu beobachten, wie sich durch die Krise neue Formen des Finanzwesen bilden. Neben Crowdfunding und sozialen Börsen wie Wikifolio  entsteht gerade eine neue Währung, sogenannte Bit-Coins. 
 
Bit-Coins sind eine Peer- to Peer Krypto Währung, die angeblich im Jahr 2009 von Technik Freaks  unter dem Pseudonym Satoshi Nakamato entwickelt wurde. Das erstaunliche ist, dass, wer am Anfang dieses Jahres den Mut hatte einen Bit-Coin um fast 13.50 Dollar zu kaufen, heute fast 1.000 Dollar besitzt. Damit hat sich der Wert dieser Währung in den letzten 12 Monaten 70 fach und zählt damit zu den besten Anlageklassen in diesem Jahr.  Der gesamt Markt wird auf rund 10 Milliarden Dollar geschätzt. 
 
Aber was macht diese Währung so attraktiv und warum funktioniert sie überhaupt? Meiner Meinung nach gibt es zwei bestechende Gründe warum immer mehr Anleger in virtuelles anstatt reales Geld investieren. Zu einem ist die Währung komplett anonym.  Wenn sie mit ihrer Karte zahlen hinterlassen sie digitale Spuren. Wenn sie mit Bitcoins zahlen eben nicht. Damit gleicht das virtuelle Geld vielmehr dem realen Bargeld, wo auch der Austausch von Banknoten und Münzen komplett anonym erfolgt. Diese Währung ideal für alle die etwas zu verbergen haben oder Geld waschen wollen. Den letzten Statistiken zufolge hat bereits China Amerika als größter Handelsplatz von Bitcoins überholt, was darauf schließen lässt, dass viele Chinesen die virtuelle Währung nutzen um ihr vielleicht schwarzes Geld ohne stattliche Kontrolle ins Ausland zu schaffen. 
 
Zweitens braucht man keinen Mittelsmann, wie zum Beispiel eine Bank oder Börse und zahlt damit auch keine Spesen, man kann also sein Geld 1:1 in jedes Land der Welt überweisen ohne dass man eine Spur hinterlässt, noch dass man Kosten dafür hat. Klingt sehr überzeugend. 
 
Mich erstaunt aber eine Tatsache noch mehr. Wie kann es sein, dass ein virtuelles Geld entsteht in das  die Menschen mehr vertrauen haben, als in ihre Landeswährung gestützt durch den Staat? Bitcoins funktionieren nämlich gleich wie jedes Geld auf Vertrauen. Der Staat oder die Staatengemeinschaften hatten bis jetzt immer das Recht Geld auszugeben und haben entweder Gold oder die Wirtschaftsleistung eines Landes als Sicherheit angeboten. Nun plötzlich gilt dass alles nicht mehr. Eine anonyme Truppe aus Technikfreaks kann plötzlich ein virtuelles Geld schaffen und auch noch die gesamten Kontrolle und Finanzplätze umgehen, indem es individuelle Computer miteinander verbindet. Was wir hier sehen ist eine komplett neue Form des Wirtschaften mit neuen Spielregeln und Risiken, die wir erst verstehen lernen müssen. Wie ernsthaft die Angelegenheit ist, zeigt eine jüngster Bericht von Bloomberg, wonach Deutschland bereits Bitcoins als offizielles Zahlungsmittel anerkannt hat und auch von der amerikanischen Justizbehörde positive Signale diesbezüglich gesendet werden 

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Mein Gedanken zur Zukunft Chinas

Ich war im  Oktober zur Austria Greater China  Connect als Diskussionsteilnehmer (siehe auch http://www.advantageaustria.org/cn/oesterreich-in-china/news/local/Austria-Connect-2013.en.html) in Hong-Kong eingeladen. Ich war überrascht, welche österreichischen Unternehmer sehr erfolgreich in Asien operieren, obwohl kaum jemand sie  in Österreich kennt. Vor allem der Austausch über die Zukunft Chinas und Österreichs und wie unterschiedlich die Entwicklungen von den einzelnen Unternehmensführern gesehen werden, war für mich spannend zu verfolgen.

Eine kleine Anekdote bringt den Unterschied zwischen der Denkweise in China und Österreich für mich auf den Punkt. Ein CEO meinte  auf die Frage, was er in Hong-Kong am meisten schätze: "In Hong-Kong  funktionieren sogar die Bankautomaten zehn mal schneller als in Österreich." Tatsächlich ist die Geschwindigkeit mit der sich Hong-Kong aber auch ganz China entwickelt atemberaubend. 

Für mich als Stratege war aber eine Frage, die lange und ausführlich beleuchtet wurde, entscheidend. Wie sieht die Zukunft Chinas aus? Alle Standpunkte und Visionen diesbezüglich wiederzugeben, sprengt den Rahmen hier, aber einen Gedanken möchte ich kurz ausführen. Ich selbst bin überzeugt, dass wir China nicht mehr als Billig-Lohn Land betrachten müssen, sondern als High-Tech Standort. Viele Unternehmer weichen  aus China zu anderen Billig-Lohn Länder in der Region aus wegen der steigenden Lohnkosten. Ich meine, dass sich dieses Geschäftsmodell nicht auf Dauer durchsetzen wird. Meine Vision ist, dass Lohnstückkosten durch zugehende Digitalisierung und Automatisierung an Bedeutung verlieren werden. Der Standort für eine Fabrik wird vielmehr durch die Supply-Chain, also das optimale Zusammenspiel aus  Logistik, Infrastruktur und Materialwirtschaft, bestimmt werden.

Dies ist aber nur ein Gedanke zu der komplexen Frage über die Zukunft Chinas, die uns alle auf die eine oder andere Weise beeinflußen wird.
 

Samstag, 21. September 2013

Zwei Gründe warum die Finanzkrise andauern wird

In einer Diskussionsrunde wurde ich gefragt, warum ich glaube, dass die Finanzkrise noch nicht vorbei ist, wo sich doch die Aktienmärkte neue Rekorde verzeichnen und die Politik  zuversichtlich ist, dass die eingeleiteten Maßnahmen greifen.

Meine Meinung war: Was die Politik betrifft, so befinden wir uns im Wahlkampf. Alle negative Themen, wie neue Belastungen durch Griechenland oder Portugal werden derzeit ausgeklammert. Zusätzlich verschärft sich die wirtschaftliche Lage und vor allem die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen in Spanien, Italien aber auch Frankreich. Ein klares Indiz für mich, dass die Krise sich eher zuspitzt als entschärft.

Was die Aktienmärkte betrifft, so scheint sich eine weitere Blase zu entwickeln. Die enormen Geldmengen, die die Notenbanken den Finanzinstituten zur Verfügung stellten, werden nicht nachhaltig für Investitionen verwendet, sondern meiner Meinung nach vor allem um die Geldmenge zu vergrößern. Also anders gesagt, das Geld wird nicht in Arbeitsplätze und damit in Ausweitung des Brutto-Inland-Produktes gesteckt, sondern in Papier. So vergeben die Banken nicht mehr Kredite als sonst, sondern investieren vielmehr in sogenannte "Kreditersatzportfolios", die vor allem aus Anleihen, Aktien und anderen Finanzprodukten bestehen. Damit nimmt  die Geldmenge viel rascher zu als die Real-Wirtschaft wächst, was immer ein Zeichen einer bevorstehenden Korrektur ist.

Ich bin daher eher skeptisch, wenn mir jemand sagt die Finanzkrise sei vorbei. 

Sonntag, 11. August 2013

Die Zukunft hat für die Finanzindustrie bereits begonnen

Ich verweile gerade in Kroatien auf Urlaub und bereite mich auf mein nächstes Buch vor. Ein Thema, auf das ich immer wieder angesprochen werde und auf das ich in meinen Vorträgen vermehrt eingehe, ist die Zukunft der Finanzindustrie. Kein einfaches Unterfangen zumal Vorhersagen, in diesem Fall auch noch langfristig, meistens nicht eintreffen. Dennoch glaube ich, kann man aus der derzeitigen Krise bestimmte Fakten  logisch ableiten und dazu kritisch Stellung beziehen um so ein mögliches Bild zukünftiger Entwicklungen zu zeichnen: 

- vor 50 Jahren meinte der Economist, auf die Frage, ob die Bankindustrie eine Zukunft habe, dass die Finanzindustrie "the most resepctable declining industry" sei. Wir sehr man sich irren kann. Zwischen 1963 und 2008 erlebte die Bankindustrie einen Boom, gemessen in Wachstum, Profitabilität aber auch Gehälter. Die Bilanzen der Banken wuchsen von 50% des BIPs in 1963 auf über 200%  in 2008. 

- was wir aus der Krise ableiten können ist sicherlich, dass die Größe des Bankensektors ein Problem darstellt. Galt bis jetzt der Lehrsatz, zumindest für die entwickelten Länder, ein wachsender Banksektor sichert GDP und damit den Wohlstand eines Staates, so müssen wir jetzt einsehen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Überschreitet der Bankensektor eine gewiße Größe (meine Recherchen zeigen,  dass dies bei ungefähr 100% der Bruttonationalproduktes im Verhältnis zu Privat-Krediten liegt), so nimmt der Produktivitätsgewinn einer Volkswirtschaft weniger zu, wenn nicht sogar ab, wie wir dies im Falle von Irland, Griechenland , Zypern etc. beobachten konnten. Damit ist der erste Schluss aus der Krise, den wir ziehen können: die Meinung ein großer Bankensektor bringt Produktivität und damit Wohlstand einer Nation ist so nicht richtig - es gibt eine kritische Größe und damit sollte eigentlich weiterem  Wachstum in der Finanzindustrie regulatorische Schranken gesetzt sein. 

- eine weitere Beobachtung  von mir ist, dass internationale Finanzmärkte nicht  den Wirtschaftstheorien folgen. Gerade internationale Finanzmärkte neigen zu Übertreibungen, also Blasenbildungen und damit zur falschen Allokation von Mitteln. Wir müssen die Finanzmärkte eher wie ein nicht lineares Regelwerk (chaotisch) verstehen und in Betracht ziehen, dass der Gleichgewichtspunkt sehr fragil ist und jederzeit sich das System vom Gleichgewicht wegbewegen kann. Schlimmer noch, nimmt das System einmal negative Fahrt auf, ist es, wie ich in meinem Buch "Verlorenes Vertrauen - Das Tsunami-Modell der Finanzkrise" darlegen konnte, fast nicht mehr zu stoppen. Das hat Auswirkungen auf den zukünftigen  Gestaltungsspielraum der Finanzindustrie, der sich meiner Meinung nach sehr einengen wird. Die Möglichkeit mit innovativen Produkte Risiko zu verbriefen und an ahnungslose Teilnehmer zu verkaufen wird abnehmen und damit aber auch lukrative Geschäftszweige mit überdurchschnittlichen Gewinnen. Dies wird sich auf die Profitabilität im Bankensektor niederschlagen, die ich um die Hälfte schrumpfen sehe.  

- zu guter Letzt glaube ich, dass wir uns auf noch schlimmere Zeiten gefasst machen müssen. Durch die enormen Menge an Geld, die Notenbanken in das System gepumpt haben, kommt es zur kompletten Verzerrungen auf der Zinsen Seite. Es findet nicht mehr eine Risko-adäquate Bepreisung und damit eine Steuerungsfunktion auf den Finanzmärkten statt. Obwohl die Kredite günstig wie noch nie sind, können schon heute etliche Firmen ihr Geschäftsmodell nicht Aufrecht erhalten. Zusätzlich sind  die privaten Haushalte direkt und indirekt höher verschuldet als vor der Krise. Diese Risiken sind derzeit nur versteckt in den Büchern der Banken zu finden. 

Zusammenfassend kann man sagen, dass die immense Größe des Finanzsektors, die verschwundenen Geschäftsmodelle und die verzerrte Zinslandschaft Risiken bilden, auf die sich die Bankenlandschaft erst einstellen muss und die ein weiteres profitables Wachstum des Finanzsektor in Summe eher unwahrscheinlich machen. 

Samstag, 20. Juli 2013

Ein Hallejua für die neue Welt



Ich hatte letzte Woche im Rahmen der 21st Austria Initiative die Möglichkeit  in New York zu sein und mit Investoren und Journalisten über das Österreich-Image in Amerika zu sprechen. Führende CEOs unter der Führung von Claus Raidl und Herbert Stepic haben gemeinsam mit der österreichischen Nationalbank und der Wiener Börse die Initiative "21st Austria" ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist es in einen strukturierten Dialog mit führenden Medien und Investoren weltweit zu treten und die Chancen aber auch Risiken, denen sich österreichische Unternehmen stellen müssen um erfolgreich zu sein, aufzuzeigen.

Dabei hatte ich auch die Möglichkeit  junge Start-Up Gründern made in Austria kennen zu lernen. Ali Mahlodji, gebürtiger Perse und in Österreich aufgewachsen, erzählte mir von seiner Geschichte, wie er als 17-järhiger Schulabbrecher mit nicht sehr viel Plan, was er so aus seinem Leben machen soll, Rat bei anderen Leuten suchte und diese interviewte. Er stellte sich vor, dass es toll wäre  auf ein  Buch von Erfahrungen unterschiedlichster Leute zugreifen zu können, die alle von ihren beruflichen Werdegang und den Herausforderungen, denen sie sich stellen mussten, erzählen. Aus seiner Idee wurde in unzähligen Freizeitstunden vor dem Computer und mit Freunden die "story telling" Platform whatchado. Heute betreibt er eine Firma mit mehr als 25 Mitarbeitern und ist gerade erfolgreich dabei sein Geschäftsmodell international auszurollen. 

Er war spannend zu sehen, wie sich alte- und neue CEOs in New York trafen, über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen  in Österreich mit Fundsmanagern und Journalisten vor Ort plauderten und beinahe nahtlos ein neues Bild eines dynamischen und in die Zukunft schauenden Österreichs entwarfen. Mir wurde klar, die Krise schweisst alle zusammen und lässt ganz neue Netzwerke entstehen.

Sonntag, 16. Juni 2013

Generation Y - Teilen als neuer Wirtschaftsansatz

Ich hatte Anfang der Woche die Möglichkeit ein Impuls Referat von Alexander Strohmayer  über ein komplett neues Konzept der Bürovermietung mir anzuhören. Sein Credo ist, dass eine neue Generation von Unternehmer und Selbständigen heranwächst, die die technischen Möglichkeiten optimal nützen. Sie setzen in sich selbst aber auch in ihre Arbeit hohe Ansprüche, wollen volle Flexibilität und Unabhängigkeit. Daher vermietet er an diese Generation Büroflächen per Minute und nicht mehr per Quadrat Meter.

Ich habe einige Zeit über das durchaus interessante Konzept und die Annahmen dahinter nachgedacht. Persönlich glaube ich, dass hier noch ein anderer Trend mitspielt, nämlich der des Teilens.  Die neue Generation von Wirtschaftstreibenden erlebt hautnah die Finanzkrise mit ihren Folgen mit. Daher verliert sie langsam das Vertrauen in die etablierten Geschäftsmodelle und sucht sich neue Ansätze. Einer dieser Ansätze ist, dass Immobilien geteilt werden können, sowohl beruflich als auch privat. So wie immer mehr Menschen auf Car Sharing aufspringen, weil es aus wirtschaftlichen oder aus Platz Gründen keinen Sinn mehr macht ein Auto allein zu besitzen, so beginnen immer mehr Menschen ihre Wohnungen (siehe dazu auch einige interessante Pressemeldungen), vielleicht auch in Zukunft ihre Büros zu teilen. Stand  in meiner Generation X noch der alleinige Besitz von Immobilien im Vordergrund, so steht jetzt mehr der uneingeschränkte Zugang rund um die Uhr ganz nach dem individuellen Bedarf im Mittelpunkt. Daraus ergeben sich schon heute neue Geschäftsmodelle und Praktiken.


Mittwoch, 29. Mai 2013

Herbert Stepic - Opfer oder Täter?


Ich habe vor einigen Wochen einen Blog zu den Offshore Leaks veröffentlicht und dort die These vertreten, dass es kein Zufall ist, dass gerade jetzt diese Daten von exotischen Steueroasen und deren Anleger an die Öffentlichkeit gespielt werden. Nachdem nun Herbert Stepic, Chef der Raiffeisen Bank International und einer der erfahrensten Banker in Österreich über diese Veröffentlichungen gestolpert ist und seine Karriere abrupt beendet hat, stellt sich für mich die Frage: Wer ist Opfer und wer ist Täter?

Nach einer gemeinsamen Recherche der Süddeutschen Zeitung und des österreichischen Magazins News hat der langjährige Chef der Raiffeisen Bank International seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen bekannt gegeben. Herbert Stepic erklärte, dass er über zwei Briefkastenfirmen, die ihm von der UBS Bank  angeboten wurden, Immobilien in Singapur gekauft hat. Ganz legal und mit versteuerten Geld. Er hat also keine Steuerschlupflöcher ausgenutzt und den Fiskus in Österreich hintergangen.

Wenn dem wirklich so ist, den Wahrheitsgehalt dieser Angaben müssen andere prüfen, dann stellt sich für mich die Frage, ob hier nicht bewusst es zu einer Vor-Verurteilung von Personen kommt, die ihr Geld sicher anlegen wollen. Meiner Meinung muss es das Recht eines jeden ehrlichen Bürgers in der EU  sein, sein Geld so zu verwenden wie er es möchte. Es kann nicht sein, dass der Staat oder die Öffentlichkeit in die Privatsphäre eindringt und durch eine Vorverurteilung das persönliche Recht auf  die freie Verwendung der eigenen Mitteln einschränkt. Ich fürchte, dass dies nun verstärkt geschehen wird und das stimmt mich nachdenklich.

Sonntag, 12. Mai 2013

Ein 500- Euro Schein auf der Bank ist nichts mehr wert!

Ich bin auf meiner Reise nach Shanghai über einen interessanten Artikel in der Welt am Sonntag vom 28. April 2013 gestossen, wo kurz beschrieben wurde, dass die Euro-Fürsten planen den 500- Euro abzuschaffen. Als Grund wird angeführt, dass kein anderer Währungsraum eine Banknote mit solch hohem Wert habe. Das Gros der Fünfhunderter werde nämlich von der Schattenwirtschaft genutzt, heißt es aus Brüssel. Das Ende des 500- Euro Scheines würde daher die Wirtschaft stimulieren, es wirke wie eine Sondersteuer auf illegales Vermögen, die Milliarden bringt, heisst es weiter.

Also nach den Off-Shore Leaks, der Diskussion um die Abschaffung des Bankgeheimnisses, nun ein weiterer Hinweis, dass unser Geld nicht mehr sicher ist. Oder anders ausgedrückt, dass unser Geld auf der Bank nicht mehr sehr viel wert sein wird. Denn in Wirklichkeit deutet das Verbot auf etwas ganz anderes hin. Der 16 Zentimeter  Schein in Violett, wird weniger von Zuhältern im Rotlichtmilieu geschätzt, als von den Bürgern, die dem Bankwesen nicht mehr trauen. Immer mehr 500- Euro Scheine werden nämlich zu Hause im Safe oder unter der Matratze gehortet um vom Bankenwesen unabhängig zu sein.

Zusätzlich hat die Verstaatlichung und damit Zwangsenteignung vom  privaten Vermögen in Zypern die Bürger in ganz Europa weiter verunsichert. Daher wurde noch nie soviel Geld in grossen Scheinen, eben 500- Euro Noten, von den Banken abgehoben, wie in den letzten Wochen. Mit der Abschaffung des 500- Euro Scheinen will nun die Politik diesem Bürgerrecht einen Riegel vorschieben und hofft, dass die Sparer ihr ehrlich verdientes Geld nicht vor dem Zugriff des Staates schützen. Für mich ein klares Signal: Unser Geld auf der Bank ist weniger sicher als zu Hause! Der Besitz ausserhalb des Bankensystems von Bargeld ist ein Bürgerecht und darf nicht durch die Politik eingeschränkt werden.


Sonntag, 21. April 2013

Achtung Falle! - die Lockerung des Bankgeheimnisses

Für mich ist es immer spannend zu erkennen, wie Dinge miteinander vernetzt sind. So habe ich in meinem letzten Blog geschrieben, dass die Offshore Leaks Affäre kein Zufall ist. Nun soll das Bankgeheimnis abgeschafft werden und der Staat nicht mehr als Retter in der Not einspringen müssen. All diese scheinbar unabhängigen Forderungen sind meiner Meinung nach miteinander verknüpft und dienen dem gleichen Zweck.

Zwei Wortmeldungen haben mich in den letzten Wochen aufhorchen lassen. So kündiget  der EU-Kommissar Michel Barnier  beim Finanztreffen in Dublin an, dass zuerst die Aktionäre, dann die Gläubiger und dann die Anleger mit mehr als 100.000 Euro, wenn notwendig eine Bank retten sollten, bevor die Sicherungsmechanismen der Länder und der EU greifen. Begründet wird dieser Vorschlag damit, dass der Steuerzahler nicht mehr für die Rettung von Banken alleine aufkommen soll. (Die Welt, am 15. April 2013).

Im Vorfeld zu diesem Treffen wurde von den sechs grössten Finanzminster der EU verlangt, das Bankgeheimnis zu lockern. Die Rettung Zyperns, wo nach Erkenntnissen des deutschen Bundesnachrichtendienstes massenweise Geld gewaschen wird, so wird argumentiert, erhöhe den Handlungsbedarf. Der besteht gerade durch die Schuldenkrise, die etwa in Griechenland Rentnern oder Arbeitern harte Opfer abverlangt, während Reiche ihre Millionen vor dem Fiskus im Ausland verstecken können. (Der Stern, am 13. April 2013).

Wenn man all diese Meldungen in Zusammenhang setzt, wird schnell offensichtlich, was in Wirklichkeit die Absicht  ist. Der Staat hat sich durch die massive Ausgabenpolitik der letzten Jahre übernommen und kann nun nicht mehr als "Geldgeber in letzter Not" einspringen. Dafür müssen nun die Sparguthaben und damit das über Generationen ehrlich erworbene Privatvermögen der Bürger herhalten. Damit der Staat genau weiss, wieviel er wem wegnehmen kann, wird unter dem Vorwand der Steuerhinterziehung und der Geldwäsche, das Bankgeheimnis einfach abgeschafft. So möchten die Politiker für den  Fall des Falles vorsorgen und sicherstellen, dass niemand sein privates Vermögen vor dem Zugriff des Staates rechtzeitig in Sicherheit bringen kann.  Nicht die Geldwäscher oder Steuerhinterzieher sind primär im Fadenkreuz der Fahnder, sondern das ehrlich erworbene Privatvermögen eines jeden einzelnen von uns. 


Samstag, 6. April 2013

Offshore Leaks - ein Schelm wer hier an Zufall denkt?

Derzeit sind durch die Ereignisse rund um Zypern alle verunsichert. Für mich nicht überraschend werden nun kurz nach der Enteignung der Sparer geheime Geschäfte in Steueroasen enttarnt. Ein Schelm, der hier an Zufall denkt.

Betrachten wir einmal die Ereignisse rund um Zypern von einer anderen Seite. Die EU will oder kann nicht einmal 10 Mrd. Euro zur Rettung Zyperns aufbringen, obwohl allein  das Paket für die Rettung der österreichischen Banken über 15 Mrd. Euro betrug. Dass lässt doch einige Fragen offen. Die Politiker in Zypern greifen auf das Sparvermögen ihrer Bürger zu und verstaatlichen über Nacht Privatvermögen. Um diesen Akt auch in der Öffentlichkeit zu rechtfertigen, wird  argumentiert, dass dies vor allem die Reichen und Steuersünder betrifft.

Das stimmt so aber nicht. Weder die Reichen noch die Armen sind von dieser Massnahme betroffen, sondern die Mittelschicht. All jene BürgerInnen, die fleissig gearbeitet, sich einen Notgroschen  angeschafft und ihre Ersparnisse nicht auf den Börsen verspekuliert, sonder brav auf die Bank getragen haben, werden nun zur Kassa gebeten.

Darüber  spricht aber niemand. Sondern um den Volkszorn in Zaum zu halten, wird zufällig nun ein riesiger Datensatz möglicher Steuersünder über dubiose Kanäle an die Öffentlichkeit gespielt und damit von der Ungeheuerlichkeit des Vorgehens in Zypern abgelenkt. Ein neuer Sündenbock ist gefunden, die Reichen und Steuerhinterzieher, die schon immer wussten ihr Geld in sicheren Oasen zu verstecken und auf den Kosten der normalen Bürger zu leben. Dass die Politiker die eigentlichen Sündenböcke sind, die komplett falsch auf die Krise reagiert, Milliarden in marode Bankensysteme gepumpt und jedem Bürger eine untragbare Last an Schulden umgehängt haben, davon spricht niemand. Ein Schelm, wer hier nicht an Zufall denkt!

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Mittwoch, 20. März 2013

Europa - quo vadis?

Ich bin erstaunt, aber auch erschüttert, inwieweit die Politiker und Notenbänker sich von falschen Annahmen leiten lassen. Anhand Zypern sehen wir nun deutlicher als je, dass die Maßnahmen, die uns die Politiker als beste Lösung aus der Krise präsentieren, nicht greifen und Brand gefährlich sind. Das Vertrauen ist zerstört und damit das größte Gut verspielt - Europa quo vadis?

Die Idee, Schulden mit Schulden zu bekämpfen ist falsch. Die Politiker aber auch Notenbänker argumentieren gebetsmühlenartig, dass ein Zusammenbruch des zypriotischen Bankensytems das gesamte Finanzsystem in Europa zu Fall bringen würde und damit um jeden Preis vermieden werden muss. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Solange große Banken nicht strukturiert abgewickelt und künstlich am Leben erhalten, die Spareinlagen vom Staat nicht gesichert werden, solange wird sich die Krise weiter ausbreiten.

In Wahrheit müsste Zypern die Banken strukturiert abwickeln, also Schulden abbauen und nicht neue aufnehmen. Mit dem Austritt aus der Währungsunion könnte Zypern dann eine lokale Währung einführen und sich mit einem Schlag entschulden. So würde Zypern einen Neuanfang schaffen und nicht Volksvermögen vernichten. Die Zeche müssten die Gläubiger bezahlen und nicht die einfachen Sparer, die unschuldig zum Handkuss kommen.

Dienstag, 5. März 2013

Ben Bernanke - der neue Archimedes der Finanz?


"Die lockere Geldpolitik der US-Notenbank hat dazu geführt, dass selbst die bonitätsschwächsten Unternehmen problemlos in der Lage sind, sich zu refinanzieren. Ein enorme Blase bei Unternehmens-Anleihen bläht sich auf", titelt das Format in seiner aktuellen Ausgabe.

Hier lohnt sich wieder ein Blick in die jüngste Vergangenheit um besser zu verstehen, was eigentlich vor sich geht. In den 80er Jahren hat Michael Milken die bis damals geltenden Regeln auf den Finanzmärkten außer Kraft gesetzt. Er schuf, basierend auf Harry Markowitz Portfolio Theorie, einen neuen Markt, nämlich den der Schrottanleihen oder High Yield Bonds. Damit konnten sich nämlich Unternehmen, die nicht kreditwürdig waren, plötzlich  Geld  am Kapitalmarkt beschaffen. Michael Milken wurde als neuer Alchimides der Finanzindustrie gefeiert. Doch wie so oft, es kam wie es kommen musste, der Traum zerplatzte und übrig blieben viele Gläubiger die ihr Geld nicht mehr sahen.

Nun scheint sich die Geschichte noch einmal zu wiederholen, nur mit verkehrtem Vorzeichen. Anstatt den Kapitalmärkten gibt nun die Notenbank unbeschränkt Kredit unabhängig von der Bonität des Schuldners. Nur das dicke Ende kommt bestimmt. Einer wird die Zeche begleichen müssen, den gleich wie in den 80er Jahren wird der Traum von unbeschränkten Geldfluss bald mit Schrecken enden.  Nur diesmal werden nicht einzelne Gläubiger sondern wir Steuerzahler zur Kassa gebeten werden. Das ist die große neue Innovation des Ben Bernanke, die Sozialisierung der Schulden!

Samstag, 2. Februar 2013

Mehr Mitbestimmungsrechte für uns Steuerzahler



Es ist erstaunlich, wie wenig wir aus den Finanzskandalen der jüngsten Vergangenheit lernen. Bis jetzt konnten sich weder unsere Regierung noch die Länder zu einem echten Spekulationsverbot hinreisen. Statt tatsächlich unser  Steuergeld zweckbestimmend einzusetzen, soll nur die Verpflichtung zum risikoarmen Finanzmanagement bestehen.  Dass dies ein Unsinn ist, lehrt uns schon die jüngste Finanzgeschichte.

Im Dezember 1994 musste Orange Count, ein Bezirk im US-Bundesstatt Kalifornien, Bankrott anmelden. Der damals für die Finanzen zuständige gewählte Finanzlandesrat, Robert L. Citron, konnte mit hoch komplexen Zinsspekulationen und innovativen Finanzprodukten, die von Salomon Brothers und Credit Suiss First Boston vertrieben wurden, die strengen Anlagerichtlinien umgehen. Zuerst konnten Gewinne für das Gemeindebudget erzielt werden. Nachdem diese neuen Produkte aber noch keinen Wirtschaftszyklus durchgemacht hatten, verwandelte sich die Gewinne bald in Verluste und Orange County musste seine Zahlungen an die Gläubiger einstellen.

Man sieht wie sich die Geschichte in Salzburg wiederholt hat. Einerseits konnten die Vertreter in Salzburg der Versuchung das Landesbudget durch Finanzprodukte zu verbessern auch nicht widerstehen. Wobei ich nicht glaube, dass sich hier einzelne Personen bewusst persönlich bereichert haben, sondern eher der Antrieb politischer Natur war. Selbstüberschätzung und die Gier der Banken, die die Unwissenheit der handelnden Personen zu ihrem Vorteil ausnutzten, führten dann zum Finanzskandal.

Daher müssen andere Mechanismen zur Verwendung von Steuergelder geschaffen werden. Anstatt die Veranlagungsrichtlinien der Länder strengen zu kontrollieren, sollen die Steuerzahler sagen, was mit ihrem Geld zu geschehen hat. Nicht die Änderung der Veranlagungsrichtlinien  und die die strenge Kontrolle durch die Bundesfinanzierungsagentur sind der richtige Weg, sondern die Zweckbestimmung des Steueraufkommen durch den Steuerzahler selbst. Nur so kann wirklich der Missbrauch auch nachhaltig vermieden werden.

Sonntag, 6. Januar 2013

Finanzkrise - was wird das Jahr 2013 bringen?

Letztes Jahr war ich pessimistisch was die Entwicklung der Finanzmärkte betrifft und habe folgende Risiken gesehen:

- der EURO wird an Kaufkraft verlieren - schaut man sich die Entwicklung gegenüber dem Dollar an, so war der Tiefpunkt im Juli 2012 erreicht - der Wechselkurs betrug ungefähr 1,20 Dollar für einen Euro - heute liegt er wieder über 1,30 Dollar. Aber es ist nicht die Stärke des EUROs sondern vielmehr die Währungspolitik der USA, die den Euro verteuert hat - erst durch einen schwachen Dollar kann die amerikanische Wirtschaft an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Asien aufholen.

- das Steueraufkommen wird zunehmen - wie wir alle leidvoll  erfahren haben und noch erfahren werden, sind der Phantasie für neue Steuern fast keine Grenzen gesetzt, das gilt auch für das kommende Jahr 2013.

- die Banken werden massiv mit Steuergeld gestützt werden müssen - wer den Verlauf der Kommunalkredit, Hypo Vereinsbank oder  der Volksbanken AG verfolgt hat, wird mir  beipflichten. Auch 2012 sind  wieder Milliarden in marode Banken oder in den Rettungsschirm  geflossen und von einer Rückführung der gewährten Gelder kann auch 2013 keine Rede sein.

Aber wie wird sich nun das Jahr 2013 entwickeln? Auch für das kommende Jahr sehe ich keine wirkliche Besserung in Sicht. Nachdem immer mehr Schulden aufgenommen worden sind und die Länder bzw Kommunen ihren Verpflichtungen immer weniger nachkommen können, wird sich die Lage verschärfen. Ich sehe daher wieder drei essentielle Risiken für die nächsten 12 Monaten auf uns zukommen:

- Auf Grund der anhaltenden Finanzkrise werden immer mehr Schulden gemacht werden - Salzburg, mit seinen massiven Fehlspekulationen,  ist meiner Meinung nach nur die Spitze eines Eisberges und nachdem weder der Staat noch die Union genügend Reserven zur Verfügung haben, werden wir die ersten Pleiten auf Kommunal- bzw Landesebene erleben. Noch dazu werden Fehlspekulationen und falsche Veranlagungsstrategien die Verschuldung weiter in die Höhe treiben.

- der Aufschwung auf den Aktienmärkten wird nur von kurzer Dauer sein - immer mehr Unternehmen werden ihre Gewinnprognosen für das laufende Jahr zurücknehmen müssen, was auch zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit führen wird und damit zu einem Rückgang im Konsumverhalten.

- die Kaufkraft von uns allen wird sinken. Durch eine weitereVerteuerung lebensnotwendiger Produkte wird die Inflation weiter zunehmen, während die reale Entlohnung abnehmen wird. Damit wird die Kaufkraft weiter sinken. Europaweit wird vor allem die junge Generation überdurchschnittlich von dieser Entwicklung betroffen sein, was zu weiteren Unruhen und Auswanderungen aus dem Süden Europas führen wird.

Es fehlt mir weiterhin der Impuls, der eine Trendwende in 2013 bewirken könnte. Die Politiker werden  uns weiterhin eine Verbesserung der Lage vorgaukeln, die Bänker werden weiterhin vom Geld der Steuerzahler abhängig sein und die Unternehmer werden mit einem Rückgang des Konsumverhalten und damit mit einem Einbruch ihrer Umsätze im Jahr 2013 kämpfen.