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Samstag, 26. März 2011

Warum gehen die Aktienmärkte nicht in die Knie?

Sitze gerade nach einer anstrengenden Woche in Asien im Flieger nach Frankfurt. Zeit genug um die Meldungen und Ereignisse der letzten Wochen zu reflektieren. Beruflich musste ich mich intensiv mit den Auswirkungen der Japan Krise auf die Mobilfunkindustrie auseinandersetzen. Zusätzlich habe ich noch Kontakt zu einigen Händlern aus meiner Zeit in Shell mit denen ich die Entwicklungen auf den Ernergiemärkten bespreche. Wenn ich mich nun zurücklehne und die derzeitige Situation aus der Vogelperspektive betrachte, drängte sich mir eine Frage auf: Warum gehen die Finanzmärkte nicht in die Knie?

Noch nie in unserer modernen Zeit wurde eine Wirtschaftsmacht wie Japan von einer solchen Katastrophe heimgesucht und zur gleichen Zeit die Industrie über die hohen Energie - und Rohölpreise im Atem gehalten. Die tatsächlichen Auswirkungen dieser fatalen Fügungen müssen wir erst, so fürchte ich, schmerzvoll verstehen lernen. Um so erstaunlicher, dass die Aktienmärkte davon anscheinend wenig Notiz nehmen. Zu meiner Zeit in der Shell galt die wissenschaftlich belegte Auffassung keine Volkswirtschaft dieser Welt kann einen Erdölpreis von über 50 $\bbl ohne gravierende Einschnitte mittelfristig überstehen. Wenn dann zusätzlich ein unvorhersehbares Ereignis in Form einer Naturkatastrophe wie in Japan eintritt, dann sollte man meinen, dass die Aktienmärkte eigentlich deutlich drauf reagieren müssten, wie sie es bei 9/11 oder Lehman Brothers getan haben - dies ist aber bis jetzt nicht der Fall - warum?

Eine mögliche Antwort habe ich beim Studieren diverser Meldungen auf Thomson Reuters gefunden. Dort hat der Anlagestratege der Société Gėnėrale, Albert Edwards, die jüngste Korrelation von US Aktien mit der Bilanzsumme der US-Notenbank verglichen. Der Zusammenhang ist eindeutig. Von 2009 bis jetzt ist der S&P 500 fast im Gleichklang mit der Bilanzsumme der US Notenbank gestiegen. Was nur einen Schluss zulässt. Das Geld, das die Notenbank den Banken zur Verfügung stellt, wird fast eins zu eins in Aktien reinvestiert. Oder um es noch klarer zu formulieren - derzeit ist die größte Pumpmaschine aller Zeiten im Gange, die die Aktienmärkte mit Geld versorgt. Ein ganz klares Signal für mich, dass wir auf die nächste Blase zu steuern und es wieder bald ein böses Erwachen geben wird.

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