Ich habe vor einigen Wochen
einen Blog zu den Offshore Leaks veröffentlicht und dort die These vertreten,
dass es kein Zufall ist, dass gerade jetzt diese Daten von exotischen
Steueroasen und deren Anleger an die Öffentlichkeit gespielt werden. Nachdem
nun Herbert Stepic, Chef der Raiffeisen Bank International und einer der
erfahrensten Banker in Österreich über diese Veröffentlichungen gestolpert ist
und seine Karriere abrupt beendet hat, stellt sich für mich die Frage: Wer ist
Opfer und wer ist Täter?
Nach einer gemeinsamen
Recherche der Süddeutschen Zeitung und des österreichischen Magazins News hat
der langjährige Chef der Raiffeisen Bank International seinen Rücktritt aus
persönlichen Gründen bekannt gegeben. Herbert Stepic erklärte, dass er über zwei
Briefkastenfirmen, die ihm von der UBS Bank
angeboten wurden, Immobilien in Singapur gekauft hat. Ganz legal und mit
versteuerten Geld. Er hat also keine Steuerschlupflöcher ausgenutzt und den
Fiskus in Österreich hintergangen.
Wenn dem wirklich so ist, den
Wahrheitsgehalt dieser Angaben müssen andere prüfen, dann stellt sich für mich die
Frage, ob hier nicht bewusst es zu einer Vor-Verurteilung von Personen kommt,
die ihr Geld sicher anlegen wollen. Meiner
Meinung muss es das Recht eines jeden ehrlichen Bürgers in der EU sein, sein Geld so zu verwenden wie er es
möchte. Es kann nicht sein, dass der Staat oder die Öffentlichkeit in die
Privatsphäre eindringt und durch eine Vorverurteilung das persönliche Recht auf
die freie Verwendung der eigenen Mitteln
einschränkt. Ich fürchte, dass dies nun verstärkt geschehen wird und das stimmt mich nachdenklich.
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