Zipcar

Meld dich bei Zipcar an, um 20 € Fahrguthaben zu erhalten.

Montag, 16. November 2015

13/11 - der Tag an dem sich Euopa veränderte

Der vergangene Freitag wird sich tief in mein Gedächtnis einprägen. Mein Gefühl des Stolzes und der Freude nach 18 anstrengenden Monaten meinen  Master Titel am IMD in Empfang nehmen und mit meinen Studienkollegen feiern zu können, ist kaum beschreibbar. Dementsprechend fröhlich und unbeschwert war meine Stimmung am Freitag Abend.

Desto größer das Entsetzen und die Bestürzung als ich von den Ereignissen in Paris hörte. Meine Freude wechselte unmittelbar in tiefe  Trauer und Anteilnahme. Zugleich kam mir ein Gedanken im Sinn: ab heute werden wir in Europa nicht mehr unbeschwert feiern können! Mir wurde bewusst, dass man Fanatismus, Angst und Terror nicht einfach vor der Tür stehen lassen kann. Nach 9/11 wird sich auch 13/11 tief in mein Gedächtnis einprägen. Europa und seine Politiker werden sich verändern müssen. Wir alle Sind nun gefordert mit der Angst richtig umzugehen und die richtigen Aktionen zu setzen, dass Europa nicht am Terror zerbricht. 

Donnerstag, 2. Juli 2015

GrExit oder wie man gestärkt aus der Krise kommt

Ich studiere derzeit am IMD berufsbegleitend und habe daher auch die Möglichkeit mich mit Professoren wie Carlos Braga, Professor für internationale Politikwissenschaft oder Ralf Boschert, Professor für  Wirtschaftswissenschaft auszutauschen. Es ist sehr interessant, wie diese Experten die Griechenland Krise sehen.

Ich habe schon 2011 in meinem Blog "Man soll keine Euros nach Athen" tragen, auf die Schwierigkeit verwiesen, Griechenland mit weiteren Geldmitteln aus dem Schlamassel zu helfen. Die aktuellen Ereignisse aber auch die Ignoranz  der europäischen Politik, über die Konsequenzen nachzudenken, hat zu einer dramatischen Verschlimmerung der Lage geführt. Meiner Meinung nach wird ein Austritt Griechenlands aus dem Euro immer absehbarer.

Was sind die wesentlichen Merkmale meines Arguments? Es ist, wenn man sich die Geschichte erfolgreicher Sanierungen von Staaten  anschaut, evident, dass Staaten wie auch Firmen nicht allein über Kosteneinsparungen saniert werden können. Wenn ein Saat, wie  Griechenland, keinen Wettbewerbsvorteil  hat und damit seine im Land produzierten Produkte und Dienstleistungen am Weltmarkt  nicht Konkurrenz fähig sind, ist es einfach nicht möglich die Wirtschaftsleistung  durch radikale Senkungen der Ausgabenseite zu stärken. Griechenland aber auch die Troika und vor allem die anderen europäischen Statten, müssten die derzeitige Krise als Chance begreifen, den Euro und damit den Wirtschaftsraum Girechanland zu stärken, in dem sie Griechenland ziehen lassen. Man muss aus einer Krise gestärkt hervorgehen und nicht geschwächt!

Für Griechenland selbst ist meiner Meinung nach ein Austritt aus dem Euro und damit eine Einführung einer eigenen Währung die einzige Möglichkeit gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Nachdem die griechische Industrie nur durch eine massive Abwertung der Währung am Weltmarkt gegenüber China, Asien und Europa reüssieren kann, hilft es nicht durch massive Kosteneinsparungen sie Innennachfrage zu schwächen. Vielmehr müssten die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Griechenland gestärkt und damit die Wirtschaftsleistung angekurbelt werden. Endlose Schlangen von den Bankomaten und die Sorge sein gesamtes Geld zu verlieren sind dafür kein guter Nährboden. 

Freitag, 10. April 2015

Gehört gehört! - Das Einmaleins der Finanzwelt



Wer bisher Bahnhof verstanden hat, wenn von ATX, Bad Bank oder Cash Flow die Rede war, oder wer zwar weiß, was die einzelnen Fachtermini bedeuten, aber in all dem Chaos den roten Faden verloren hat, der hat mit dieser "Radiokolleg"-Reihe Gelegenheit, in das 1x1 der Finanzwelt einzutauchen oder es aufzufrischen.

"Financial Literacy", also die Kompetenz, zu verstehen, wie das aktuelle Finanzsystem funktioniert, was es antreibt und woran es krankt, wird immer wichtiger, um aktuelle ökonomische und politische Geschehnisse zu durchschauen, um mitreden zu können und um an gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Instabilität ganzer Staaten und der Eurokrise sind Vereinfachungen gefährlich, weil sie manipulierbar machen.

In einem Interview mit Nikolaus Scholz hatte ich die Möglichkeit zu ausgewählten  Fachtermini Stellung zu nehmen und Hintergründe zu beleuchten: warum etwa eine Bad Bank in meinen Augen eher eine Sad Bank ist, was der Cashflow eines Unternehmens mit dem Blutkreislauf eines Menschen gemein hat und warum der ATX schwer zu manipulieren ist. Ich finde die Radiokolleg Reihe sehr gelungen und meine: Gehört  gehört!

 Gestaltung Nikolaus Scholz · Zur Sendereihe

Sonntag, 15. März 2015

Steht uns ein Krexit bevor?

Nach der Entscheidung des Finanzministers, die Schulden der ehemaligen Hypo Alpe Adria, jetzt Heta, nicht mehr zu bedienen bezeichnet die britische Zeitung "The Telegraph" Österreich als „Mini-Griechenland, das im Herzen Europas ausbricht“. Kärnten werde zügig zu Europas neuem Schulden-Albtraum.

Es ist interessant zu sehen, wie schnell sich die politische Meinung ändern kann. Bis vor kurzem wurde einhellig von Finanzexperten und Spitzenpolitikern behauptet, dass die Hypo Alpe Adria eine systemrelevante Bank und daher um jeden Preis  zu halten sei.  Dafür wurden Milliarden in die Hand genommen und in die marode Bank gesteckt. Nun sind nicht nur die Milliarden verloren, sondern auch das Land Kärnten mit seinen umfassenden Haftungen, läuft Gefahr in Konkurs zu gehen. Droht uns daher ein Krexit, ein Konkurs Kärntens ähnlich wie in Griechenland?

Dass ein Land sehr wohl in Konkurs gehen kann, kann man schon an der jüngsten Finanzgeschichte sehen. Am 14. Dezember 1994 musste Orange County, ein Bezirk im US Bundesstatt Kalifornien Bankrot anmelden. Der damalige politischer Leiter, Robert L. Citron hat dabei mit komplexen Zinsspekulationen das Steuergeld des einst reichen Bezirkes durchgebracht und damit konnte seine Gemeinde die angehäuften Schulden nicht mehr bedienen. Ähnliches droht nun Kärnten, nachdem die politischen Verantwortlichen mit Garantien die Expansion der lokalen Landesbank unterstützt haben und dabei kräftig eingefahren sind.

Aber ist der Vergleich Kärnten mit Griechenland wirklich fair? Wohl kaum. Während Kärnten durch Misswirtschaft und politisches Unvermögen in die Misere geschlittert ist, hat Griechenland vor allem durch die schlechte Wettbewerbsfähigkeit seiner Wirtschaft und die damit verbundene Notwendigkeit Schulden zu machen, die heutige Situation herauf beschworen. Zusätzlich hat der Euro und die damit verbundene Möglichkeit sich billig zu verschulden, seinen Beitrag dazu geleistet. Sowohl Kärnten als auch Griechenland haben lange Zeit  über ihre Verhältnisse gelebt. Jedoch sind die Ursachen ihrer Misere sehr unterschiedlich, bei dem einen Missmanagement und bei dem anderen fehlende Wettbewerbsfähigkeit. Beide Länder in einen Topf zu werfen, greift daher zu kurz. 

Sonntag, 1. Februar 2015

Verlieren wir unser Vertrauen in den Euro?

Ich bin  gerade in Lausanne am IMD und absolviere einen weiteren Teil meines  Executives MBA Programmes. Als interessanten Nebeneffekt habe ich auch die Möglichkeit mit dem einem oder anderem Professor für Economics zu diskutieren. Natürlich ist  das Thema  des Tages die Entscheidung der Schweizer-National Bank und die Auswirkungen auf den Euro.

Für  mich war die Entscheidung der Schweizer-Nationalbank  nach drei Jahren die Fixung zwischen Euro und SFR aufzugeben, überraschend aber vorhersehbar. Meine Logik ist, dass je mehr Leute ihr Vertrauen in den Euro verlieren, desto mehr  suchen einen sicheren Hafen wie die Schweiz. Der Druck auf den Euro muss in den letzten Wochen enorm zugenommen haben, dass selbst die Reserven dieser hoch liquiden Bank auf Dauer nicht ausreichen um den Schweizerfranken künstlich niedrig zu halten. Die Frage ist eigentlich, was weiss das Markt, was ich nicht weiß? Warum wollen immer mehr Staaten, Firmen oder Personen keinen Euro mehr?

Die Antwort liegt meiner Meinung nach auf der Hand. In Europa haben wir es verabsäumt mit allen den  Milliarden an Euros, die in den letzten  Jahren in das System gepumpt wurden, nachhaltige Werte zu schaffen. Statt in die Ausbildung unserer Kinder zu investieren, in unsere Infrastruktur und damit die Wettbewerbsfähigkeit unserer Firmen zu verbessern, oder in mehr Forschung und Entwichklung um neue Arbeitsplätze zu schaffen haben, wir marode Banken gestützt und wertlose Anleihen gekauft. Jedoch immer  mehr Leute haben ihre Zweifel und versuchen ihr Geld in Sicherheit zu bringen. Daher kommt diese Entwicklung nicht wirklich überraschend. Die eigentiche Frage, die wir uns stellen müssen. ist, wieviel ist der Euro wirklich noch wert? Mit der Aufwertung des Franken hat die Antwort auf diese Frage an Dringlichkeit zugenommen!