In meinem Blog gebe ich Einsichten und Ansichten zu den Finanzmärkten - kritisch, ungeschminkt und top aktuell. Als Autor und Finanzexperte geh ich den Dingen auf den Grund.
Freitag, 14. Dezember 2012
Finanzskandal Salzburg - man soll uns nicht für dumm verkaufen!
Sonntag, 2. Dezember 2012
Stoppt den Schuldenaufbau!
Ein solches Gesetz zur Abwicklung einer Bank wäre wesentlich dringender als die Etablierung einer neuen pan-europäischen Aufsichtsbehörde!
Sonntag, 11. November 2012
China ist anders
Ich musste letzte Woche beruflich nach Hong Kong und konnte dort zwei Ereignisse miterleben, die unterschiedlicher nicht sein konnten und doch die nächsten 5 Jahre wesentlich prägen werden: die Wahl von Barack Obama und Xi Jinping.
Während am 8. November die ganz Welt gespannt auf die USA und die dortigen Wahlen blickte, begann in China der 18. National Kongress der Kommunistischen Partei und damit die Weichenstellung für die Ablöse von Hu Jintao. Ein solcher Machtwechsel findet in China nur alle zehn Jahre statt. Hu wird von seinem Stellvertreter im Präsidentenamt Xi Jinping beerbt werden, dem Staatsratsvorsitzenden Wen Jiabao als Regierungschef soll dessen Vize Li Keqiang nachfolgen.
Die Ernennung der mächtigsten Regierungschefs der Welt hätte nicht unterschiedlicher sein können. Während der eine monatelang in den Medien präsent war und durch die USA reiste um Stimmen zu gewinnen, spielt sich der Machtwechsel in China hinter den Kulissen und ohne die Öffentlichkeit ab. Kaum jemand kennt Xi Jinping in Hong Kong doch jeder kennt Barack Obama.
Jedoch sind auch die Versprechen der beiden sehr gegensätzlich. Während Barack Obama hauptsächlich auf Schulden baut um seine Reformen durchzuziehen und die Krise in den USA zu bändigen, gibt der scheidende Präsident in China seinen Nachfolger einen klaren Auftrag mit: das Durchschnittseinkommen in China bis 2020 zu verdoppeln. 2011 erreichte das BIP in China 47,3 Billionen Yuan (nach heutigem Kurs 5,9 Billionen Euro) und war damit das zweithöchste der Welt hinter dem der Vereinigten Staaten. Jedoch ist das Gefälle enorm. So betrug das jährliche Haushaltseinkommen im Mittel 24.000 Yuan (2980 Euro) in der Stadt und 7000 Yuan (870 Euro) auf dem Land. Dies will und muss die neue Regierung in China ändern um den Frieden im Land zu gewährleisten. Beide gewählte Präsidenten haben keine leichte Aufgabe vor sich.
Donnerstag, 25. Oktober 2012
Ebay oder die Lizenz Geld zu drucken
Ebay hat sich mit dem Kauf von Paypal, von einem Online-Bezahldienst immer mehr zu einem Finanzkonzern mit angeschlossenen Internet Handel gewandelt. Ohne dass es die Öffentlichkeit so richtig wahrgenommen hat, hat Ebay die Lizenz zum Geldruck neu erfunden. Gemeinsam mit dem Online Dientsleister Bill Me Later, der Ratenzahlungen ermöglicht, kann nun Ebay vom Kauf einer Ware bis zum Wiederverkauf als Gebrauchsartikel, mit naschen. Damit steht Ebay nicht nur der derzeit rund 500 Milliarden Dollar schwere Online Handel offen, sondern vor allem das lukrative weltweite Finanzierungs- und Geldtransaktionsgeschäft. Schafft Ebay die Verknüpfung dieser beiden Welten, so ist dies die 1 Billion Dollar Chance.
Wie ernst Ebay an der Umsetzung dieser Strategie arbeitet, zeigt die Tatsache, dass Ebay im Oktober 2008 den Ratenkreditanbieter Bill Me Later für rund 820 Millionen Dollar erwarb. Im März 2011 kaufte Ebay dann um 2.4 Milliarden Dollar den Technologiedienstleister GSI Commerce dazu, der E-Commerce Webangebote für grosse Handelsketten aufsetzt und vertreibt. Mit dieser internen Unterstützung kann der Bezahldienst Paypal zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten führender Kreditkartenunternehmen, wie Visa oder American Express, aufsteigen. Schon heute steuert Paypal 40 Prozent des Umsatzes bei Ebay bei. Ich bin mir aber sicher, dass die Umsätze schon bald das traditionelle Online-Handelsgeschäft als wichtigste Erlösquelle ablösen wird.
Sonntag, 7. Oktober 2012
Gedanken zum Todestag von Steve Jobs
Einer dieser Straßenbauer war Paul Eisler. 1907 in Wien geboren, emigrierte er 1936 nach London, wo er das Patent auf die Leiterplatte (Printed Circuit Board) anmeldete. Damit ebnete er den Weg für die Computer- und damit letztendlich auch für die Mobilfunkindustrie!
Ein Anderer ist Martin Cooper. Sein Traum war es, dass Leute nicht mehr mit gewöhnlichen Festnetztelefonen Gespräche führen, sondern frei sind, wann und wo immer es ihnen beliebt mit Freunden oder Verwandten in Kontakt zu treten. Der damalige Motorola Ingenieur tüftelte solange an dieser Idee, bis er 1982 auf der 5th Avenue stehend den ersten Anruf mobil tätigen konnte. Die vorbeigehenden Passanten hielten ihn für verrückt! Seither gilt Martin Cooper als der Vater des Mobil-Telefons.
Wie sehr diese Entwicklungen unser tägliches Leben verändert haben, ist kaum zu beschreiben. Und dies ist erst der Anfang - oder wie es Robert Jungk so treffend zu formulieren weiß: "Die Zukunft hat bereits begonnen"!
Montag, 17. September 2012
Das Wunder Island
2008 war Island nur mit Hilfe des IWF und der skandinavischen Staaten vor der Staatspleite gerettet worden. Im Gefolge der Lehman Pleite waren die drei Großbanken des Landes zusammengebrochen, das Budgetdefizit betrug 13 Prozent und die Staatsverschuldung über 130 Prozent des BIPs. Die Arbeitslosigkeit war von zuvor einem Prozent auf neuen Prozent angestiegen. Eine fast griechische Tragödie.
Doch nun das Erstaunliche. In nur vier Jahren ist das Schlimmste überstanden. Die Finanzmärkte leihen Island wieder Geld und der IWF sagt Island eine Wachstum von 2,5% für 2012 voraus und dies in der schlimmsten Finanzkrise der Nachkriegszeit.
Was aber noch erstaunlicher ist und unsere Finanzminister und Wirtschaftsweisen zu denken geben sollte: Die Krise wurde in Island ganz anders gelöst, als die derzeitigen Rettungsversuche in Europa. So wurden bewusst die Großbanken in Konkurs geschickt oder wie es im Fachjargon heisst "strukturiert abgewickelt". Im Gegensatz zu Europa erkannte Island, dass die Rettung der Banken ein Fass ohne Boden ist. Die Aktionäre gingen daher leer aus, Zeichner von Anleihen dieser Institute mit ihnen. Richtigerweise sicherte die isländische Regierung die Spareinlagen in diesen Instituten, wenn auch nur für Inländer (Engländer und Norweger schauten durch die Finger).
Darüber hinaus wurde die Währung dramatisch abgewertet, was zwar kurzfristig die Schulden gegenüber dem Ausland erhöhte, aber das Land mit einem Schlag wieder wettbewerbsfähig machte. Zusätzlich stiegen durch die geringeren Importe die Inlandsnachfrage nach isländischen Produkten an, während die Exporte florierten. Ein Schuldenschnitt für private Haushalte bei dem ein Teil der Hypothekenkredite erlassen wurden, verminderte die Last für die Konsumenten. Obwohl die Regierung auch Budgetkürzungen und Steuererhöhungen vornahm, wurde das Modell des Wohlfahrtsstaates nicht infrage gestellt und auf soziale Gerechtigkeit sowie auf Wachstum wert gelegt.
Was wir daraus lernen können? Island zeigt was möglich ist und wie man aus einer Krise gestärkt hervorkommen kann - leider ist der eingeschlagene Kurs für Europa ein anderer und dies sollte uns zum Denken geben!
Samstag, 1. September 2012
Spannende Finanzvorträge über Genies und Verbrecher, das Ende des Euro und eine Tsunami-Welle, die rollt und rollt
Sonntag, 5. August 2012
Urlaubslektüre
Vor meinem Urlaub im August habe ich mir vorgenommen einige Artikel vorzubereiten und freue mich, dass folgende Kurz-Serie zur Entstehung der Finanzkrise auf dem renommierten Online-Portal von Simone Janson veröffentlicht wurde:
Teil 1 - Nein, es war nicht die Immobilienblase
Teil 2 - Wie eine Welle entsteht
Teil 3 - Die Welle breitet sich aus
Teil 4 - Konkret, was können wir tun
Zusätzlich hat Christian Drastil einen Gastkommentar von mir zur derzeitigen Situation and der Wiener Börse in seinem Fachheft publiziert:
Gastkommentar zur Situation an der Wienerbörse
Wünsche allen meinen Lesern einen erholsamen Sommer und melde mich Anfang September wieder zu Wort.