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Samstag, 30. Oktober 2010

Ein Lichtblick - Berlin meint Banken sollen bluten

Ich kann Berlin zu dieser Einsicht nur gratulieren. Zwar ist es für mich nicht nachvollziehbar was nun die späte Wendung  bei der Bundeskanzlerin Angela Merkel bewirkt hat, aber die Geisteshaltung, die hinter dieser reißerischen Titulierung steckt, ist nachvollziehbar. So fordert Merkel vehement die Schaffung eines Verfahrens, in dessen Rahmen hoch verschuldete Länder im Euroraum auch in Insolvenz treten können. Dies würde in letzter Konsequenz bedeuten, dass die Schuldner, allen voran wahrscheinlich internationale Banken, ihre Forderungen abschreiben müssen.

Wie ich bereits mehrmals in meinem Blogg erwähnt habe, so finde ich es unabdingbar, dass Banken bzw. auch Staaten in eine geordnete Insolvenz gehen können. Es macht weder volkswirtschaftlich noch aus Sicht effizienter Märkte einen Sinn, wenn Gläubiger zu 100% befriedigt  und die Schulden auf den Steuerzahler umgewälzt werden. Wenn etwas die Finanzkrise gezeigt hat, dann: „Too big to Fail“ ist einer der großen Irrtümer der letzten Jahrzehnte in der Wirtschaftswissenschaft und  wir sollten dieses veraltete Konzept endlich über Bord werfen.

Der Zeichner von riskanten  Anleihen  bekommt dadurch eine risikofreie Prämie, schließlich hat  er Zinsen für das eigegangene Risiko als auch 100% Kapitalrückführung am Ende erhalten. Einige wenige profitieren überdurchschnittlich und viele zahlen drauf. Dies erinnert mich frappant  an ein staatlich gefördertes Ponzi Schema, und dies wird von den meisten europäischen Politikern nun auch noch gefördert.

Daher freut es mich, dass sich Frau Angela Merkel für die Behebung diese Unsinns auf Europa Ebene einsetzt. Hätten nur mehr Politiker diesen Weitblick!

Samstag, 23. Oktober 2010

"Ein Desaster für die ganze Welt" - die Welle setzt sich wieder in Bewegung

Die Geschichte scheint sich zu wiederholen - wie ich in meinem Buch "Verlorenes Vertrauen - Das Tsunami Modell der Krise - Goldegg Verlag" beschrieben habe, gibt es bestimmte Warnzeichen für Finanzkrisen. Erstaunlich ist für mich daher, dass jeder glaubt, dass die Krise überwunden sei. Aktienkurse befinden sich auf einem Höhenflug, das Vertrauen der Investoren in die Banken scheint wieder hergestellt zu sein.

 Doch die Warnzeichen stehen wieder auf Sturm. Wer genau die Meldungen der letzten Tage verfolgt, der wird mit folgenden Schlagworten konfrontiert werden: "Akt der Verzweiflung" - Zitat der Presse als Japans Notenbank Chef Maasaki Shirakawa den Leitzinssatz von 0,1% auf 0% senkt. Die Wirtschaftswoche titelt in ihrer Oktober Ausgabe (Nr 41 - 11.10.2010) "Ein Desaster für die ganze Welt" - über die lockere Geldpolitik der USA. Entsprechend meinem Modell hat sich die Krise wieder einmal ausgeweitet.

Kurzer Rückblick - zuerst sprachen wir von einer Immobilienkrise. Dannach folgte die Bankenkrise, die zu einer Realkrise und in der Folge sich zu einer Staatskrise  (siehe Griechenland, Spanien, Irland) ausweitete. Nun sprechen wir schon von einer globalen Währungskrise. Wie sie sehen hat die Krise nur ihre Form verändert und weiter an Kraft gewonnen - genau wie es mein Modell voraussagt. Was aber ist die Konsequenz? Nur Geld in das System zu pumpen, wie es derzeit alle Regierungen praktizieren  und die Zinssätze zu senken ist zu kurz gegriffen. Das heizt das System nur noch mehr an. Es wird Zeit, dass wir uns intensiv mit der Frage auseinandersetzen, wie wir wieder Geld aus den System nehmen, sonst fürchte ich wird der nächste Tsunami mit noch zerstörerischer Kraft als bisher auf uns hereinbrechen.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Faktor 5 - Rezept um den globalen Kollaps zu vermeiden

Hatte heute das Vergnügen Ernst Ulrich von Weizäcker anlässlich einer Podiumsdiskussion über nachhaltiges Wachstum bei der Investoren Konferenz der Ersten Bank in Stegersbach zu hören. Es war ein Vergnügen seinen Ausführungen über "resource productivity versus labour productivity"  zu lauschen.

Umso erstaunter war ich, als von Weizäcker, Einblicke in sein Verständnis der Finanzkrise den Zuhörern gewährte. Er führt aus, dass wir Festland- Europäer unser Verständnis über die Finanzwelt  von David Hume ableiten. Der sah den Menschen als egoistisches Wesen, das nur zu seinem Vorteil handelt. Daher muss der eizelne  von einer übergeordneten Macht, dem Staat kontrolliert werden. Im angelsächsischen Raum  proklamierte dann Adam Smith, dass diese Funktion automatisch vom Markt übernommen wird. Solange Staat und Markt im Einklang waren, also sich auf das gleiche Gebiet beschränkten, konnte der Staat den Markt auch kontrollieren Jedoch dann entwickelte sich der Markt global, während die Kontrolle regional blieb. Damit begann das Problem.

Mit dieser kleinen Geschichte bestätige Ernst Ulrich  von Weizäcker mein Modell des Tsunamis. Ein wesentlicher Bestandteil ist die globale Vernetzung der Finanzmärkte, mit genau den Folgen, wie sie von Weizäcker beschreibt. Ein anderer Baustein ist die unermessliche Gier des Menschen. Ebenfalls wie es David Hume erkannt hat.


Sonntag, 3. Oktober 2010

Kann man Finanzkrisen vielleicht doch verhindern?

Auf einer FMA - Aufsichtskonferenz meint OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny :"Die Finanzwelt wird immer komplexer, die Aufsichtsbehörden fordern immer mehr Kompetenzen, selbst mit einer Armee von Aufsehern kann man Krisen nicht verhindern."

Nimmt man diese Aussage als gegeben hin, so könnte man sehr schnell zur Ansicht gelangen, dass sich trotz verstärkter Aufsicht Finanzkrisen prinzipiell nicht verhindern lassen und daher ein strengeres Regelwerk nutzlos sei.  Derzeit arbeiten meines Wissens nach mehr als 15.000 Beamten bei den verschiedenen Finanzmarkt-Aufsichtsbehörden in der EU und die Zahl wird sicherlich noch weiter steigen. Ob diese Beamten auch wirklich eine neue Finanzkrise verhindern können, bezweifle auch ich stark. Jedoch steht für mich eindeutig fest - Finanzkrisen kann man verhindern, man muss nur wissen wie?

Nach meinen Forschungserkenntnissen gibt es so genannte Bausteine einer Krise. Diese Bausteine sind notwendig damit sich eine Finanzkrise überhaupt bilden kann. Erkennt man vorzeitig die Warnzeichen, kann man auch bewusst gegensteuern und damit aktiv in das Geschehen eingreifen. Das Auftreten von Finanzkrisen ist  zwar Systeminhärent, soll heißen: Finanzkrisen bilden sich in unserem Wirtschaftssystem automatisch, aber das heißt nicht, dass man sie nicht verhindern kann. Wenn es gelingt einzelne
oder mehrere Bausteine schon in einem frühen Stadium zu erkennen und bewusst gegenzusteuern, sei es durch Intervention oder durch ein stringentes Regelwerk, dann  vermindert man auch die Bildung eines Finanztsunamis - daher ist es ein Irrglaube, dass  Finanzkrisen  nicht verhindert werden können.