Wie ich bereits schon in einigen meiner Bloggs erwähnt habe, ist es spannend zu beobachten, wie sich durch die Krise neue Formen des Finanzwesen bilden. Neben Crowdfunding und sozialen Börsen wie Wikifolio entsteht gerade eine neue Währung, sogenannte Bit-Coins.
Bit-Coins sind eine Peer- to Peer Krypto Währung, die angeblich im Jahr 2009 von Technik Freaks unter dem Pseudonym Satoshi Nakamato entwickelt wurde. Das erstaunliche ist, dass, wer am Anfang dieses Jahres den Mut hatte einen Bit-Coin um fast 13.50 Dollar zu kaufen, heute fast 1.000 Dollar besitzt. Damit hat sich der Wert dieser Währung in den letzten 12 Monaten 70 fach und zählt damit zu den besten Anlageklassen in diesem Jahr. Der gesamt Markt wird auf rund 10 Milliarden Dollar geschätzt.
Aber was macht diese Währung so attraktiv und warum funktioniert sie überhaupt? Meiner Meinung nach gibt es zwei bestechende Gründe warum immer mehr Anleger in virtuelles anstatt reales Geld investieren. Zu einem ist die Währung komplett anonym. Wenn sie mit ihrer Karte zahlen hinterlassen sie digitale Spuren. Wenn sie mit Bitcoins zahlen eben nicht. Damit gleicht das virtuelle Geld vielmehr dem realen Bargeld, wo auch der Austausch von Banknoten und Münzen komplett anonym erfolgt. Diese Währung ideal für alle die etwas zu verbergen haben oder Geld waschen wollen. Den letzten Statistiken zufolge hat bereits China Amerika als größter Handelsplatz von Bitcoins überholt, was darauf schließen lässt, dass viele Chinesen die virtuelle Währung nutzen um ihr vielleicht schwarzes Geld ohne stattliche Kontrolle ins Ausland zu schaffen.
Zweitens braucht man keinen Mittelsmann, wie zum Beispiel eine Bank oder Börse und zahlt damit auch keine Spesen, man kann also sein Geld 1:1 in jedes Land der Welt überweisen ohne dass man eine Spur hinterlässt, noch dass man Kosten dafür hat. Klingt sehr überzeugend.
Mich erstaunt aber eine Tatsache noch mehr. Wie kann es sein, dass ein virtuelles Geld entsteht in das die Menschen mehr vertrauen haben, als in ihre Landeswährung gestützt durch den Staat? Bitcoins funktionieren nämlich gleich wie jedes Geld auf Vertrauen. Der Staat oder die Staatengemeinschaften hatten bis jetzt immer das Recht Geld auszugeben und haben entweder Gold oder die Wirtschaftsleistung eines Landes als Sicherheit angeboten. Nun plötzlich gilt dass alles nicht mehr. Eine anonyme Truppe aus Technikfreaks kann plötzlich ein virtuelles Geld schaffen und auch noch die gesamten Kontrolle und Finanzplätze umgehen, indem es individuelle Computer miteinander verbindet. Was wir hier sehen ist eine komplett neue Form des Wirtschaften mit neuen Spielregeln und Risiken, die wir erst verstehen lernen müssen. Wie ernsthaft die Angelegenheit ist, zeigt eine jüngster Bericht von Bloomberg, wonach Deutschland bereits Bitcoins als offizielles Zahlungsmittel anerkannt hat und auch von der amerikanischen Justizbehörde positive Signale diesbezüglich gesendet werden
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